Die Gleichstellung der Geschlechter ist sogar bei Buntbarschen ein Thema: Weibchen der Gattung Tropheus beanspruchen eigene Futter-Territorien, die sie auch verteidigen müssen. Dabei setzen sie auf dieselben Strategien wie Männchen, hat Kristina Sefc mit ihrem Team am Institut für Biologie der Universität Graz herausgefunden. „Sie müssen durch ihr Äußeres und ihr Verhalten kommunizieren, dass sie konkurrenzfähig sind“, so die Wissenschafterin. Dominante Männchen beeindrucken seit ehedem durch Größe und Musterung, im Zuge der Emanzipation sind auch Weibchen gewachsen und haben eine markante Färbung entwickelt. Je größer und auffälliger, desto besser können sie sich bei den Artgenossen durchsetzen. „Unsere Studie zeigt, dass soziale Rollen das Aussehen beeinflussen. Ähnlich wie beim Menschen, wenn Frauen Hosenanzüge tragen“, fasst Sefc zusammen.
Die Studie ist Teil eines vom Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF geförderten Projekts und wurde in der heutigen Ausgabe des Fachmagazins Biology Letters veröffentlicht.
Publikation:
Angelika Ziegelbecker, Florian Richter und Kristina M. Sefc: „Colour pattern predicts outcome of female contest competition in a sexually monomorphic fish“, Biology Letters 20180480
http://dx.doi.org/10.1098/rsbl.2018.0480
Mittwoch, 07.11.2018