Das SARS-Cov2-Virus gibt es mittlerweile in mehreren Varianten, zumindest drei bereiten WissenschafterInnen aktuell Sorge und sind teilweise auch in Österreich entdeckt worden: eine brasilianische, eine südafrikanische und eine britische. Kann eine Impfung gegen das „Original“ verhindern, dass es zu weiteren „Virus-Ablegern“ kommt?
„Das wird wesentlich davon abhängen, ob wir es schaffen, die Infektionszahlen so gering wie möglich zu halten“, meint Stefan Schild, Molekularbiologe an der Universität Graz. Der Forscher erklärt: „Wenn SARS-Cov2-Virus in unsere Körperzellen eindringt und sich dort vermehrt, passieren Fehler. Daraus entstehen mutierte Varianten des Virus, die nicht mehr zu 100 Prozent ident mit dem Original sind. Nach einer Schutzimpfung bilden wir Antikörper. Eine der wichtigsten Aufgaben dieser Antikörper ist es, das Andocken an unsere Zellen zu verhindern, wodurch auch die Infektion abgewendet wird. Die Mutationen können, müssen aber diesen Andockmechanismus nicht immer betreffen. Das heißt, die Impfung gegen das Virus-Original kann auch dann Schutz bieten, wenn wir es mit einer mutierten Variante zu tun haben. Aber: je mehr Leute sich überhaupt infizieren, desto höher ist das Risiko, dass das Virus weiter mutiert und so immer wieder neue Varianten entstehen. Und womöglich könnte es doch einmal so weit sein, dass unsere Antikörper eine mutierte Version nicht mehr erkennen.
Deshalb ist es wichtig, möglichst viele Menschen schnell zu impfen. Obwohl nun Lockerungsschritte in Österreich gesetzt wurden, ist es aus epidemiologischer Sicht genauso wichtig, Kontakte weiterhin wo möglich zu beschränken. So halten wir die Infektionszahlen gering und damit gibt es insgesamt weniger Mutationen. Fazit: die rasche und umfassende Impfung und gleichzeitig weniger Kontakte sind derzeit die wirksamsten Mittel, um die Pandemie zu bekämpfen.“
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